Sammlung Fahrzeuge

Bilder:

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

W124 hoch/lang

Hersteller: Mercedes-Benz
Modell: 250 D
Typ: W124 hoch/lang
Erstzul.: 1988
Klassifizierung: Krankenwagen hoch-lang (KTW)
Ausbauer: Binz
1. Halter: BF Leverkusen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
letzter Halter: Malteser Mühlheim/Ruhr
Bundesland 2: Nordrhein-Westfalen
Inv.-Nr.: RMFK03

Fahrzeuggeschichte:

Dieser Krankentransportwagen (KTW) vom Typ Mercedes W 124 hoch/lang ist eines von zwei Fahrzeugen in unserer Sammlung, die beim Unglück auf der Loveparade 2010 in Duisburg in Einsatz waren.
Der KTW wurde 1988 erstmalig für den Rettungsdienst der Feuerwehr Leverkusen in Dienst gestellt. In jener Zeit war die Dichte der Rettungswagen noch nicht so weit entwickelt wie heute, so dass solche KTWs auch immer wieder für Notfälle eingesetzt wurden. Entsprechend war das Fahrzeug bereits mit einem Notfallkoffer, einem Beatmungsgerät und einer Vakuummatratze zur Versorgung von Wirbelsäulen-Verletzten ausgestattet.
Das Fahrzeug behielt bis zu seiner Ausserdienststellung 2010 die typische sogenannte NRW – Lackierung in der Kombination aus RAL 3024 mit weiß für Fahrzeuge im Rettungsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Verändert wurde lediglich die Sondersignalanlage. Statt dem originalen Martinshorn wurde auf dem Dach ein Elektrohorn von Wandel und Goltermann montiert. Der Kompressor für das Martinshorn ist noch heute im Motorraum verbaut.
Nach einer regulären Dienstzeit von acht Jahren wurde das Fahrzeug an den Malteser Hilfsdienst in Leverkusen abgegeben, der ihn noch weiter für Krankentransporte einsetzte. Nach weiteren drei Jahren wurde der KTW an eine ehrenamtliche Malteser Einheit in Mühlheim an der Ruhr abgegeben. Diese nutzte ihn für Sanitätsdienste bei Sport- und Großveranstaltungen.
Und diese Malteser-Einheit war auch am 24. Juli 2010 in Duisburg im Dienst, als es zum Massenunglück auf der Love-Parade kam. Nach Informationen der Einsatzleitung wurden mit unserem KTW circa zehn Verletzte von der Love-Parade in Kliniken transportiert. Genau war das aber nicht zu eruieren, da nach eigenen Aussagen durch das aussergewöhnliche Chaos bei dem Unglück nicht Buch über die einzelnen Transporte geführt wurde.
Der KTW wurde kurze Zeit nach der Loveparade ausser Dienst gestellt und gelangte als drittes Fahrzeug in unsere Sammlung.
Mit Übernahme dieses geschichtsträchtigen Fahrzeuge fiel übrigens -unter Einfluss der tragischen Umstände der Love-Parade- bereits die Entscheidung zum Aufbau einer Sammlung, aus der einmal das Rettungsdienst-Museum entstehen soll.
Als weitere Besonderheit für diesen KTW sei noch erwähnt, dass er auf Grund seiner Zuordnung zum Katastrophenschutz SAN bereits Anfang der 2000er Jahre vom Land Nordrhein-Westfalen mit einem AED ausgestattet wurde.